Krippe besteht seit 10 Jahren

Die Igelgruppe hat Geburtstag

 

Am 1. September 2010 war es endlich soweit. Unser Anbau für die Krippe wurde fertiggestellt und die ersten Igelkinder konnten einziehen. Am ersten Tag kamen vier Kinder mit ihren Eltern zu uns. Sie gewöhnten sich ein und lernten die Erzieherinnen, den Raum und die anderen Kinder kennen. Ein paar Tage später kamen zwei weitere Kinder dazu. In den nächsten Monaten kamen nach und nach weitere Kinder. Es war eine aufregende Zeit für alle.

Im Vorfeld machten wir uns viele Gedanken. Welche Bedürfnisse haben Kinder unter drei Jahren? Welches Spielmaterial brauchen sie? Wie können wir sie behutsam eingewöhnen? Welche Einrichtung brauchen wir? Können mehrere Kinder zeitgleich in einem Raum einschlafen? Zwar betreuten wir seit ein paar Jahren einige Kinder ab zwei Jahren im Kindergarten, aber eine reine Krippengruppe, in der Kinder von 12 Monaten bis 3 Jahren betreut werden, ist etwas anderes. Wir besuchten andere Krippen und Fortbildungen und schrieben unsere Konzeption, in der wir unsere Ziele, deren Umsetzung und unseren Alltag festhalten.

Auch ein neuer Gruppenname musste gefunden werden. Die Kindergartenkinder machten viele Vorschläge. Raupengruppe war auch hoch im Kurs. Wir entschieden uns für den Namen Igelgruppe. Der Igel der neugierig durch die Welt geht und vieles entdeckt, sich aber auch einhüllt, sich in sein Nest zurückzieht, um sich auszuruhen oder in Sicherheit zu sein, fanden wir für unsere Gruppe sehr passend. Die erste Zeit war geprägt vom Ausprobieren und neue Wege gehen.

Viele unserer Vorüberlegungen stellten sich als gut heraus, manches mussten wir ändern, da uns die Kinder etwas anderes signalisierten. So wurde zum Beispiel beim Spazieren gehen der Weg zum Ziel, da die Kinder immer wieder etwas Neues entdeckten und wir angehalten haben. Aber auch die Frage, wie sich die Igelgruppe in die Gemeinschaft der Kita St. Matthäus einbringen kann, wo es Berührungspunkte mit der Spatzen- und Marienkäfergruppe geben kann, ohne die Igelkinder zu überfordern stellte sich uns. Wir probierten es aus und nahmen am gemeinsamen Singen am Montagmorgen, an Andachten oder Geburtstagsfeiern teil und die Kinder mögen es sehr. Und wenn es mal zu lange dauert oder ein Kind nicht möchte, gehen wir wieder zurück in die Gruppe. Sogar beim Tag der kleinen Köche können die Kinder mithelfen und schälen zum Beispiel Mandarinen, backen Kuchen oder schneiden das Obst und Gemüse.

Es ist erstaunlich, wie selbstständig die Kinder in dem Alter schon sind. Seit vielen Jahren hat sich unser Konzept bewährt und auch wenn es mal ne Träne gibt, wenn sich Mama oder Papa verabschieden, kommen die Kinder gerne in die Igelgruppe. Es war beeindruckend, wie sicher und selbstverständlich die Kinder nach der langen Schließzeit durch die COVID-19-Pandemie nach Monaten wieder zu uns gekommen sind und sich nach kürzester Zeit von den Eltern verabschiedet haben, so als wären nur ein Wochenende oder die Sommerferien dazwischen gewesen.

Eine schöne Tradition hat sich in den letzten Jahren entwickelt. Jedes Kind, welches die Igelgruppe verlässt, bekommt einen kleinen selbstgenähten Kuscheligel. (Ein Kind sagte mal: „Bringst du die Igelmaschine wieder mit?“ Er meinte die Nähmaschine.) Wenn kurz vor den Sommerferien Abschied gefeiert wird, da die Kinder in den Kindergarten wechseln, bringen viele der älteren Kinder ihre Igel dann auch nochmal mit in den Kindergarten.

In den zehn Jahren gab es viele Momente und Situationen zum Lachen und Schmunzeln und es gibt einige Anekdoten zu erzählen und so soll es auch die nächsten Jahre weitergehen. Wir möchten ein Ort sein, an dem sich die Kinder und auch die Eltern wohlfühlen, an dem gelacht werden kann und Tränen getrocknet werden. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre und sind gespannt welche Familien wir kennenlernen dürfen.

Das Team aus der Igelgruppe

https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Duderstadt/Krippengruppe-in-Bodensee-gesegnet

www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Duderstadt/Bodensee-bekommt-eine-neue-Krippengruppe